Donnerstag, 11. Oktober 2012

[Rezension] Ich fürchte mich nicht von Tahereh Mafi

Titel: Ich fürchte mich nicht
Originaltitel: Shatter me
Autorin: Tahereh Mafi
Übersetzer: Mara Henke
Genre: Roman, Dystopie
Reihe: Band 1
Hardcover: 320 Seiten
Verlag: Goldmann
Preis: 16,99 €

       Ich bin verflucht.
Ich habe eine Gabe.
    Ich bin tödlich.
              Ich bin das Leben.
    Niemand darf mich berühren.
Berühr mich.
»"Du darfst mich nicht anfassen", flüstere ich. "Bitte fass mich an", möchte ich in Wahrheit sagen. Aber wenn man mich anfasst, geschieht Seltsames. Schlimmes.«
Ihr Leben lang war Juliette einsam, eine Ausgestoßene – ein Monster. Ihre Berührung ist tödlich, man fürchtet sie, hat sie weggesperrt. Bis die Machthaber einer fast zerstörten Welt sich ihrer als Waffe bedienen möchten. Doch Juliette beschließt zu kämpfen – gegen die, die sie gefangen halten, gegen sich selbst, das Dunkel in ihr. An ihrer Seite ein Mann, zu dem sie sich unaufhaltsam hingezogen fühlt. Ihn zu berühren ist ihr sehnlichster Wunsch – und ihre größte Furcht ...


Das Cover gefiel mir schon immer. Es fügt sich perfekt zu Geschichte und auch hinten erkennt man das graue Ödland das seit dem Krieg herrscht. Das Kleid das die Frau trägt löst sich in Wasser auf was so wirkt wie die Rettung da ja weit und breit kein Wasser zu sehen ist. Dadurch bekommt das Cover etwas hoffnungsvolles. Und Juliette wird dann auch die Hoffnung für die Menschheit die sich nicht dem Regiment unterordnen.
"Ich fürchte mich nicht" konnte mich gleich nach den ersten Seiten in denn Bann ziehen. Die Seiten flogen einfach nur so an mir vorbei. Das Buch war so etwas wie der Lichtblick in meiner in meiner jetzigen Phase des "nicht-lust-haben".
Juliettes Leben ist/war voller Schmerz. Denn sie kann niemanden berühren ohne das sie ihm die Lebenskraft entsaugt - auch wenn es ungewollt ist. Das sie dazu imstande ist fand sie schon als kleines Kind in einem Supermarkt heraus als sie einen kleinen Jungen trösten wollte.
Ihre Eltern haben verleugnet das Juliette ihr Kind ist und behandelten sie stets wie ein Monster. Sie wurde von allen anderen isoliert - nie hatte sie etwas anderes als Feindseligkeit, Abscheu und Angst zu spüren bekommen, obwohl sie immer versucht hat das andere Leute sie mögen.
Und trotzdem entwickelte sie sich zu einer liebevollen Frau die niemanden böses will. Drei Jahre lang wurde sie von ihren Eltern getrennt. Ein Jahr wurde sie einsam in einer Zelle mit einem Bett und einem winzigen Fenster gehalten. Bis Adam seltsamerweise zu ihr in die Zelle gebracht wird. Sie fürchtet sich zu erst vor ihm, bis ihr klar wird das sie ihn von früher kennt. Kurz bevor Juliette eingesperrt wurde übernahm das Regiment die Macht über die Stadt und alles dort hatte sich in etwas trostloses Verwandelt.
Die Geschichte fand ich sehr glaubhaft dargestellt, und klar das sie verrückt danach ist berührt zu werden wenn niemand das seit 17 Jahren jemals getan hat. (Das Buch ist aber völlig Jugendfrei)
Nur das Ende finde ich dann etwas seltsam. Juliette ist im ganzen Buch über skeptisch und nicht naiv. Bloß zum Schluss ist plötzlich alles Friede-Freude-Eierkuchen. Sie trifft auf Leute die sie gerade mal zwei Minuten kennt und schwups! fühlt sie sich dort sicher und vertraut ihnen. Auf der einen Seite ist das verständlich bei den Menschen die sie trifft aber so schnell ein so großes Vertrauen aufzubauen ohne was zu hinterfragen ist naiv. Sonst ist der Schluss oke, vor allem die Vorstellung ihres Anzuges der sie aussehen lässt wie ein Superheld gefiel mir ;)
Die Charaktere gefielen mir auch gut.
Juliette war trotz allem sehr lieb, hilfsbereit und selbstlos. Sie wollte nie jemanden etwas böses trotz ihrer - zugegebenermaßen coolen - Kräfte.
Adam  ist am Anfang ein wenig der geheimnisvolle Typ; erst circa nach den ersten 15 Kapiteln lernt man ihn wirklich kennen. Er fühlt sich mit Juliette verbunden da auch er keine schöne Kindheit hatte. Sein Vater ein Säufer der ihn Schlug.
Aber auch den Antagonist Warner fand ich auch wirklich toll. Sein Vater war der Anführer des Regiments und er selbst führt einen ganzen Sektor an. Er findet Juliette faszinierend und will ihre Macht benutzen. Bald merkt er aber das auch er sich zu Juliette hingezogen fühlt. Er wird besessen von ihr will aber sie aber trotzdem nicht zwingen an seine Seite zu kommen. Sie soll sich aus freien Stücken entscheiden. Das heißt aber noch lange nicht das er sie gehen lässt. Nein , sie flieht nämlich zusammen mit Adam und wird dann von Warner gejagt. Umbringen will dieser sie jedoch nicht, nur Adam. Trotzdem wollte ich das Juliette ihm eine Chance gibt. Ich weiß auch nicht wieso, da er ja der böse ist, aber irgendwie tut er mir leid. Und sooo gemein ist er ja nun auch wieder nicht... zwar tyrannisch aber auf groteske Weise nett. xD
Den Schreibstil fand ich außergewöhnlich und fesselnd. Alles ist im Präsens und aus Juliettes Sichtweise geschildert. Etwas nervig wurde jedoch nach der Zeit die Stellen die durchgestrichen wurden. Juliette verdrängte einen Gedanken oder wollte es nicht sagen. Das machte den Schreibstil aber so außergewöhnlich. Ich wurde sofort in die Gedanken und Gefühle der Hauptprotagonistin eingezogen. Auch gab es so gut wie keine Momente in denen es langweilig wurde das die Gedanken - und auch Juliette selber - einfach so spannend waren.
"Ich fürchte mich nicht" war besser als in meinen Erwartungen. Der Außergewöhnliche und fesselnde Schreibstil stimmte perfekt mit den Charakteren und der Handlung überein. Der Schluss lässt auf eine noch bessere Fortsetzung schließen. Und wenn Tahereh Mafi bei ihrem Schreibstil bleibt und es eventuell schafft noch ein wenig mehr Spannung hineinzuquetschen wird es wohl auch so sein. 
4,6 Punkte
(falls der nächste Teil noch besser ist)



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