Donnerstag, 10. Januar 2013

[Rezension] Survive, Wenn der Schnee mein Herz berührt von Alex Morel

Titel: Survive, Wenn der Schnee mein Herz berührt
Originaltitel: Survive
Autor: Alex Morel
Verlag: INK
Seiten: 256 Seiten
Preis: 14,99 €
Einzelband
Wertung: ♥♥♥♥♥                               
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 Im Angesicht des Todes bekommt das Leben eine neue Bedeutung

Das hochdramatische Abenteuer einer starken Heldin, die im erbitterten Kampf ums Überleben zu sich selbst findet und dabei ihrer großen Liebe begegnet. Aufreibend, ergreifend und herzzerreißend! Wie durch ein Wunder überlebt Jane einen Flugzeugabsturz mitten in den Rocky Mountains. Ironie des Schicksals – genau für diesen Tag hatte sie ihren Selbstmord geplant. Außer Jane hat es nur noch ein einziger Passagier geschafft: Paul. Gemeinsam schlagen sich die beiden Teenager durch die eisige Wildnis, und dabei erkennt Jane zum ersten Mal seit Langem: Sie will leben. Das ist vor allem Paul zu verdanken, der ihr Bestes zum Vorschein bringt. Nie zuvor hat Jane so etwas für jemanden empfunden, und für diese unverhoffte Liebe wächst sie über sich selbst hinaus …

 Das deutsche Cover finde ich schön! Und im Gegensatz zum englischen ist es was neues und spricht mich auch an. Vor allem mag ich den Kontrast der die violett-pinke Rose in der Hand zum grauen Hintergrund erzeugt.
 Das Buch wurde von den meisten heiß erwartet und die Erwartungen sind groß. Bei den meisten sind sie zu groß und das Buch kann nicht mehr mithalten. Bei anderen jedoch, sind alle Forderung zur Zufriedenheit erfüllt worden. Was ich von dem Buch halten soll weiß ich selbst noch nicht ganz. Mal sehen ob sich das im Laufe der Rezension ändern wird. ;)
In "Survive" geht es um ein 17-jähriges Mädchen, welches ihr Leben satt hat und es beenden wollte. Daraufhin wird sie in eine klinische Anstallt namens Live House gebracht. Dort werden Jugendliche die Suizidgefährdet oder Drogenabhängig sind behandelt. Wegen ihrer "Guten Führung", welche sie nur gespielt hat, darf sie über Weihnachten zu ihrer Mutter. Sie plant aber schon seit Monaten in der Flugzeugtoilette mithilfe eines Medikamenten-Cocktails den Schalter umzudrehen, wie sie so schön sagt. Doch unerwarteter Weise soll es nicht soweit kommen, denn vorher stürzt das Flugzeug mitten im kalten Nirgendwo ab. Nun versuchen sie und der einzige Überlebende Paul Hart in den kalten Bergen zu überleben und auf Rettung zu warten.
Ich hatte beim Klappentext nicht viel spannendes vom Buch erwartet. Ich hatte befürchtet das es schnell langweilig werden würde, da sie wie ich vermutete nur endlos lange durch den Schnee stapfen würden und Jane über ihr Leben nachdenkt. Doch es gab auch spannende Elemente im Buch und alle außer die eine oder andere Ausnahme davon waren unerwartet und überraschend. Vor allem das Ende war ein großer Schock für mich, weil ich die vielen Wendungen einfach nicht erwartet hätte. Auch die Liebesbeziehung zwischen den zwei entwickelt sich authentisch. Sie springen sich nicht gleich in die Arme weil sie die einzigen sind die noch Leben oder so. Es gibt oft Streitereien zwischen ihnen, die sie immer wieder voneinander entfernen. Aber schlussendlich treibt sie die Kälte und die schwierige Situation doch wieder zusammen.
So weit, so gut. Es gab aber auch einiges was mich beim lesen sehr gestört hat. Eines was zur Rubrik "Handlung" passt, wären die kleinen Logikfehler hier im Buch. Nichts großes, aber dennoch stören sie. Zum Beispiel, wie ist Jane an das Rezept des Medikamenten-Cocktails gekommen? Ich meine, die in dem Heim kontrollieren das Internet doch sicher. Wenn sie überhaupt ins Internet dürfen.
Die Charaktere bleiben alle leider eher blass. Die farbigste war Jane, aber das auch nur weil man in ihre Gefühlswelt hinein blicken konnte und ihre Handlungen deshalb verstehen konnte. Ganz anders war es hier aber bei Paul. Er war für mich einfach zu undurchschaubar. Ich verstand immer nie wieso er so schnell vom wundervollen jungen zum mega Arsch wurde. Auch erfuhr man so gut wie gar nichts von ihm. Man kann bloß einen kurzen Blick in seine schreckliche Vergangenheit werfen, mehr nicht.
Wenn die Charaktere besser ausgearbeitet wären, wären sie sicher sehr authentisch. Jedenfalls bei Jane wäre es mir so ergangen. Ich mochte vor allem ihrem kleinen Tick den sie hatte, der machte sie menschlicher. ich meine nicht die Sache mit dem Selbstmord. Sondern die Sache das sie eine absolute Planerin ist. Ohne Plan geht bei ihr nicht. Diese Sache muss sie aber sehr bald überwinden und mir hat es Spaß gemacht ihren Fortschritt dabei zu beobachten.
Erst hatte Jane noch Zweifel. Sie hätte sterben müssen und die anderen überleben müssen. Aber später weiß sie endlich auch zu schätzend das sie noch am Leben ist. Die Aussage " Im Angesicht des Todes bekommt das Leben eine neue Bedeutung" trifft es hier ganz gut.
Janes Doktor der bloß "Old Doctor" genannt wird wäre sicher auch eine interessante Nebenfigur geworden. Es gibt am Anfang eine kurze Begegnung mit ihm, und Jane wühlt am Ende viele Erinnerungen über ihn aus die mir einen Einblick auf einen ansprechenden und geheimnisvollen Charakteren geben haben. Mehr kam aber nicht seinerseits auch wenn ich mir das gewünscht hätte.
 Die meisten Erwarten hierbei einen sehr emotionsvollen und vielleicht auch tiefgründigen Roman. Und das ist er auch. Janes Gefühle sind sehr stark ausgeprägt und ich konnte mich die ganze Zeit leicht in sie hineinversetzen. Das Buch lässt sich auch schnell und flüssig lesen, was man den kurzen Abschnitten zu verdanken hat. "Survive" hat mir auch viel Stoff zum Nachdenken gegeben. Nachdem ich Nachts fertig war habe ich auf meinen Stuhl gesessen, hab das Buch umschlungen und über das Leben nachgedacht und was für ein Glück ich doch habe am Leben zu sein.
Aber auch in dieser Rubrik habe ich wieder was zu meckern. Nämlich ist es eine ganz entscheidende und wichtige Sache die bei mir irgendwie nicht klappte. Ich hatte kein Bild von Janes und Pauls Umgebung im Kopf. So gut wie nie. Ich habe keine Ahnung woran das liegt, das ist mir auch jetzt zum ersten mal passiert. Auch konnte ich mir diese Kälte nicht vorstellen. Ich hab mich so sehr angestrengt wie noch nie, aber keine Chance. Auch mit Willenskraft funktionierte bei mir gar nichts. Diese Sache hat mir leider sehr schwer den Lesegenuss getrübt. Aber leider war das nicht nur bei mir so, sondern auch bei vielen anderen Lesern. Sonst hätte ich es auf mangelnde Vorstellungskraft geschoben. ;)
Ich finde "Survive" ist ein lesenswerter Einzelband, der leider einige Schwachstellen hat die meinen Lesegenuss gestört haben. Auch die Charaktere fand ich zu blass. Dafür gab es viele tiefgründige Emotionen und die Handlung gefiel mir auch sehr gut. Mir kommt es so vor als hätte der Autor sich einen großen Kopf um Janes Gefühlschaos gemacht und hat dabei alles andere vergessen. Trotzdem hat der Autor es geschafft mir eine wichtige Botschaft zu übermitteln: Man soll sein Leben leben und genießen, denn andere haben nicht so ein Glück und können dies tun. Ich war noch nie eine dieser Menschen die ihr Leben hasst, um so zu sein fände ich es viel zu schade das andere Menschen so früh sterben müssen. Trotzdem hab ich mir nun vorgenommen mein Leben noch mehr zu genießen und es so zu leben wie ich will (ich bin nämlich mega schüchtern und richte mich oft nach anderen).
3,2 Punkte

Dankeschön an LovelyBooks für dieses Freiexemplar!


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